Neugestaltung Georg-Stock-Platz

Kassel

Städtebaulich-freiraumplanerischer
Realisierungswettbewerb, 1. Preis
in Kooperation mit
foundation 5+ landschaftsarchitekten

Die Stadt Kassel plant die Um- und Neugestaltung des Georg-Stock-Platzes im Stadtteil Wehlheiden. Der hierfür ausgelobte städtebaulich-freiraumplanerische Wettbewerb hatte zum Ziel, eine multifunktionale Platzfläche in Verbindung mit einer Bebauung für Wohnnutzung zu entwickeln und einen urbanen Freiraum für das städtische Leben zu schaffen. Der Platz dient dem Stadtteil als Identifikations- und Treffpunkt, gleichzeitig ist er Verbindungsraum zu den umliegenden Quartieren und Veranstaltungsfläche für Festivitäten.

Größte Herausforderung dieser Aufgabe ist der Umstand, dass der Platzbereich seit über 70 Jahren brach liegt und im Wesentlichen durch ein Plateau aus Trümmerschutt geprägt ist. Die fehlende Mitte im Stadtteil, Lücken in der blockartigen Gründerzeitstruktur und mangelhafte Wegeverbindungen sind Relikte der Zerstörungen des Krieges, die künftig mit der Neugestaltung behoben werden sollen.

Leitidee des Wettbewerbsbeitrages ist es, das Potential des Georg-Stock-Platzes als urbanes Zentrum herauszuarbeiten, um wichtige soziale und ökonomische Funktionen wieder an einem öffentlichen Platz zu bündeln. Der Entwurf sieht eine Zweiteilung des Wettbewerbsgebietes vor: Wesentlicher Teil ist der platzartig zu gestaltende Bereich zwischen Kirchweg und Schönfelder Straße mit einer Bebauung an der nördlichen Platzkante sowie einem „neuen Haus am Platz“ am südöstlichen Platzrand. Der zweite Teil liegt nördlich an der neu herzustellenden „Drusel-Terrasse“, wo ein nutzungsoffener Grün- und Bewegungsraum für alle Altersgruppen vorgesehen ist, der als kleiner Stadtteilgarten gemeinsam mit dem künftigen Stadtteilplatz zu einem Identifikationsort für Wehlheiden wird. Eine öffentlichen Wegeverbindung zwischen urbanem Platz und grüner Druselterrasse verknüpft diese beiden eigenständigen Bereiche miteinander.

Höhenstaffelung und Gebäudeköpfe der vorgeschlagenen Bebauung passen sich in ihrer Gestaltung und Gebäudehöhe an die Bestandsbebauung an. Die vorgeschlagene Gebäudenutzung umfasst ein Angebot an betreutem Wohnen entlang des Kirchwegs, Ladenlokale im Erdgeschoss mit darüber angeordnetem Wohnen im Bereich der Platzbebauung sowie Wohnen an der Schönfelder Straße. Das Solitärgebäude im südöstlichen Platzraum kann wichtige öffentliche Nutzungen aufnehmen, wie das gewünschte Jugendzentrum und z.B. einen Bürgersaal sowie ein gastronomisches oder Café-Angebot und weitere Nutzungen. Der Freiraum des Jugendzentrums ist auf dem Dach des Hauses am Platz vorgesehen.

Die vorgeschlagene Lösung vollzieht den Spagat zwischen dem Ziel einer urbanen Platzgestaltung und dem nachhaltigen Umgang mit vorhandenen Flächen- und Grünpotenzialen. Ein wichtiger Nachhaltigkeitsansatz dabei ist die Reaktivierung des Ortes selbst, indem neu hinzugefügte Stadtbausteine nicht nur Raum für unterschiedliche Wohnformen bereitstellen, sondern künftige soziale und ökonomische Nutzungen Platz finden.

Aufgabe

Städtebaulich-freiraumplanerischer
Realisierungswettbewerb

Auftraggebende

Stadt Kassel

Zeitraum

2021